Wie wirkt sich der Klimawandel auf den Outdoor-Markt aus?
Der Klimawandel ist eines der größten Probleme, mit denen unser Planet konfrontiert ist. Es betrifft fast jeden Aspekt des täglichen Lebens und hat auch erhebliche Auswirkungen auf die Outdoor-Branche. Ob Schießen, Bushcraft, Trekking, Camping oder Naturbeobachtung – die sich verändernden Klimamuster führen zu Veränderungen bei den Freizeitaktivitäten in der Natur. In diesem Artikel werden einige der wichtigsten Auswirkungen des Klimawandels auf die Outdoor-Branche beleuchtet und mögliche Anpassungsstrategien für Unternehmen vorgestellt.
Der Klimawandel ist eines der größten Probleme, mit denen unser Planet konfrontiert ist. Es ist ein riesiges Thema, das fast jeden Aspekt des täglichen Lebens abdeckt und an dem auch Geschäftsinhaber in der Outdoor-Branche nicht vorbeikommen. Laut der US-amerikanischen National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) war 2023 weltweit das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1850, und das letzte überdurchschnittlich kalte Jahr auf der Erde liegt 47 Jahre zurück. Natürlich geht diese Entwicklung nicht spurlos an einer Branche vorüber, die darauf angewiesen ist, dass ihre Kunden Zeit im Freien verbringen. Ob Schießen, Bushcraft, Trekking, Camping, Pirschen oder Naturbeobachtung – die sich verändernden Klimamuster des Planeten führen zwangsläufig auch zu Veränderungen bei den Freizeitaktivitäten in der Natur. Es ist unmöglich, alle Aspekte in einem Artikel anzusprechen, und deshalb werden hier auch nur einige Auswirkungen des Klimawandels auf die Outdoor-Branche genannt. Diese betreffen möglicherweise nicht alle Ihren Wohnort, sind aber sicherlich eine Überlegung wert, wenn Sie Pläne für die Zukunft schmieden.
Schädigung von Lebensräumen und Umwelt
Der am deutlichsten sichtbare Aspekt des Klimawandels und seiner Auswirkungen auf die Outdoor-Branche ist die Zerstörung oder Belastung von Lebensräumen und Ökosystemen. Katastrophen wie Überschwemmungen, Dürren, Waldbrände und schwere Stürme können lang anhaltende Schäden an den Orten verursachen, an denen Outdoor-Begeisterte gerne ihren Hobbys nachgehen. Dies hat offenkundig zur Folge, dass die Menschen ihrem bevorzugten Outdoor-Hobby nicht mehr so häufig nachgehen können wie bisher – was sich wiederum auf den Absatz von Outdoor-Produkten auswirken könnte. Ein solcher Umsatzrückgang kann nur von kurzer Dauer sein, doch wenn Lebensräume besonders schwer geschädigt wurden (wie bei den jüngsten Waldbränden in Griechenland oder Australien in den letzten Jahren), könnte eine ganze Jagd- oder Outdoor-Saison ausfallen. Als Einzelhändler können Sie nicht viel gegen solche Dinge tun, außer zu versuchen, sich auf vielen verschiedenen Märkten zu etablieren, damit Sie nicht zu sehr von einem Sektor der Outdoor-Branche abhängig werden.
Invasive Arten und veränderte Migrationsmuster
Wenn sich Lebensräume verändern oder geschädigt werden, können die darin lebenden Tiere ihr eigenes Verhalten ändern, um zu überleben oder angenehmer zu leben. Wie wirkt sich dies auf die Outdoor-Industrie aus? Dazu ein Beispiel: Plagegeister wie Stechmücken breiten sich zunehmend in Ländern aus, in denen sie früher eher selten waren, wie beispielsweise die Tigermücke. Immer mehr Mücken, Zecken und andere lästige Insekten verderben nicht nur Outdoor-Fans die Freude an ihrem Hobby, sondern sie können auch gefährliche Krankheiten übertragen. Gelegentlich verdrängen invasive Arten auch einheimische Tierarten und bedrohen deren Fortbestand. Tiere können ihre Gewohnheiten auch durch Wanderungsbewegungen ändern. Vögel orientieren sich vor allem an Faktoren wie Nahrungsangebot, Temperatur und Wetter, um den Zeitpunkt für ihren Aufbruch zu bestimmen. Infolge der Klimaveränderungen finden diese Wanderungsbewegungen oftmals früher oder später als gewöhnlich statt, was sich auf die Jagd, die Vogelbeobachtung und andere Aktivitäten in der Natur auswirken kann.
Verschiebung der Produktnachfrage
In einer wärmeren Welt könnten sich auch die Produkte ändern, die Menschen für Aktivitäten im Freien kaufen. Werden Outdoor-Fans in Zukunft noch spezielle Winterausrüstung kaufen, um ihren Hobbys in den kälteren Monaten nachzugehen, wenn diese kälteren Monate tatsächlich immer milder werden? Werden sie eine Outdoor-Ausrüstung benötigen, die sie besser vor Nässe schützt, wenn die milderen Winter viel mehr Regen und weniger Schnee mit sich bringen? Diese Entwicklungen mögen in Ihren Breitengraden vielleicht nicht so gravierend sein, doch es lohnt sich auf jeden Fall, sie näher zu betrachten. Schon geringe Klimaveränderungen könnten sich auf Ihre Absatzplanung auswirken – Sie möchten schließlich nicht auf einem Berg unverkäuflicher Waren sitzen bleiben, weil die Wetterbedingungen, für die sie optimal sind, nur noch selten vorherrschen.
Reisetrends könnten sich ändern
In der allgemeinen Reise- und Tourismusbranche ist in jüngster Zeit das Interesse an Orten gestiegen, die traditionell nicht gerade zu den beliebtesten Reisezielen zählten. Während Länder wie Griechenland und Spanien immer heißere Sommer erleben, zieht es Reisende vermehrt in nordeuropäische Länder wie Skandinavien oder Großbritannien, in denen die Sommer zwar immer noch angenehm, aber nicht so heiß wie anderswo sind. Dieses allgemeine Beispiel lässt sich auch auf die Outdoor-Branche übertragen – Urlauber ziehen andere Orte in Betracht, an denen sie ihren Hobbys nachgehen können. Vielleicht reisen die Menschen in Zukunft auch viel weniger, um ihren ökologischen Fußabdruck zu verkleinern. Für Unternehmen in der Outdoor-Branche ist es nicht einfach, solche Trends zu verfolgen und sich darauf einzustellen. Doch nur wer diese Trends kennt, kann auch entsprechend reagieren. Wenn mehr Menschen in der Region bleiben, dann könnte es sich lohnen, für die Outdoor-Aktivitäten in Ihrer Region zu werben. Als Einzelhändler könnten Sie beispielsweise Broschüren mit lokalen Geheimtipps erstellen oder auch eine Veranstaltung mit Catering, Getränken und Fragerunden mit lokalen Outdoor-Fans organisieren, um für die fantastischen Angebote in der Nähe Ihrer Kunden zu werben.
Veränderte Kundeneinstellungen
Ein Aspekt, der im Zusammenhang mit dem Klimawandel und seinen Auswirkungen auf den Markt nicht übersehen werden darf, betrifft die veränderten Einstellungen der Kunden ‒ insbesondere derjenigen, die gerne Zeit in der Natur verbringen, wie Jäger und Sportschützen. Immer mehr Outdoor-Enthusiasten legen Wert auf nachhaltige Entscheidungen. Sie suchen nach Produkten, die auf nachhaltigere Weise hergestellt werden und insgesamt weniger Auswirkungen auf die Umwelt haben. Sie bevorzugen womöglich eher Marken aus ihrem Heimatland als Produkte, die um die halbe Welt gereist sind. Dies bedeutet nicht unbedingt eine negative Veränderung in der Branche, sondern könnte auch als Chance gesehen werden. Als Einzelhändler könnten Sie in Ihrem Geschäft eine „grüne Ecke“ einrichten, in der Sie nachhaltig hergestellte Produkte präsentieren, oder einen Bereich mit ausschließlich lokalen Marken schaffen. Wenn Sie auf diese oder eine andere Weise zeigen, dass auch der Umweltgedanke bei den von Ihnen angebotenen Produkten nicht zu kurz kommt, könnten Sie bei einigen Kunden den richtigen Nerv treffen.
Das Thema Klimawandel ist von Natur aus komplex. Die obigen Überlegungen sollen zum Nachdenken anregen und Ihnen dabei helfen, Wege zu finden, Ihr Unternehmen so zukunftssicher wie möglich zu machen. Wie jeder externe Einfluss auf den Markt ist auch der Klimawandel ein Faktor, den Sie im Auge behalten und bei der strategischen Planung berücksichtigen sollten. Doch der Klimawandel ist unvorhersehbar, wie auch seine Auswirkungen auf den Markt. Suchen Sie das Gespräch mit lokalen Behörden, bleiben Sie mit Ihren Branchenkollegen in Kontakt und – besonders wichtig – sprechen Sie mit Ihren Kunden, um herauszufinden, was ihnen wichtig ist und welche Pläne sie in einer Welt im Wandel schmieden.